Für Bestnoten im Bett lohnt es sich, noch einmal die Schulbank zu drücken. Das Angebot an Fortbildung in Sachen Erotik ist umfangreich: von hart bis zart, sinnlich bis witzig. Wir haben fünf Kurse getestet.
Sie pushen unsere Fähigkeiten im Bett, erweitern den erotischen Horizont oder eröffnen manchmal ganz neue Welten: Sexseminare machen Lust auf Lust. Die Angebote für Liebestrainings, ob für Singles, Paare oder Ladies only, sind so vielfältig wie anregend. Wer mit dem Partner ein Seminar besuchen möchte, sollte den Vorschlag aber gut verkaufen, rät COSMOPOLITAN-Sexexperte Ian Kerner: "Männer tun sich schwer mit Sexkursen, weil sie das Image vom perfekten Hengst nicht ablegen wollen. Sprechen Sie also nicht von Defiziten, Verbesserungen oder ernstem Unterricht. Verkaufen Sie ihm das Seminar lieber als ein heißes und lustiges Erlebnis für Sie beide."
Bei einem Nein sollten Sie ihn weder überreden noch zwingen. "Es muss Interesse von beiden Seiten da sein. Ist jeder von Ihnen neugierig, aber schüchtern, machen Sie einzeln Workshops in gleichgeschlechtlichen Gruppen, vielleicht ein Seminar zur sexuellen Kommunikation - das gäbe Ihnen das Werkzeug an die Hand, um schließlich über einen gemeinsamen Kurs zu sprechen. Ist nur einer von Ihnen zaghaft, kann in Paarseminaren das Selbstbewusstsein des anderen stabilisierend wirken, Mut und Lust machen."
Unsere Autorin hat den Selbstversuch gewagt und sich die sexy Fortbildungsangebote angesehen.
Strip-Kurse
Mein Vorbild war natürlich Demi Moore in "Striptease", wie sie im Glitzerbikini kopfunter von der Pole-Stange hängt. Die Ernüchterung kam schnell in der ersten Pole-Dance-Stunde: In Nylonstrümpfen von einer Pole-Stange baumeln zu wollen, ist keine gute Idee, es sei denn, man hat Schenkel aus Stahl oder Saugnäpfe.
Meine Performance hatte die erotische Anmut von Barbamama am Fleischerhaken. Das ist Leistungssport! Für meine Zwecke geeigneter erschienen mir die Dance'n' Strip-Kurse, die viele Großstadt-Fitnessstudios anbieten (www.dance-n-strip.de). Im Sportdress studiert man sexy Choreografien ein, entblättert sich lasziv an der Stange oder betanzt à la "Pussycat Dolls" einen Stuhl.
In der Münchner Strip Academy (www.stripacademy.de) zeigen ein Chippendale-Tänzer und eine Profi-Stripperin, wie man den BH-Verschluss löst, ohne sich die Schultergelenke auszukugeln, und den Slip fallen lässt, ohne mit den Stilettos hängenzubleiben.
Nackte Tatsachen gibt es auch hier nicht, denn unter Krankenschwestern-Outfit, Polizistinnenuniform und Minidirndl sitzt gleich doppelte Unterwäsche. Immerhin weiß ich jetzt, dass ein Perlentanga nach zu vielen Bootieshakes in der Poritze klemmt, und man für den Lapdance richtig Kondition braucht, vor allem, wenn man so lange über dem Partner zucken will, bis der es endlich geschafft hat, den BH aufzuhaken.
Fazit
Eine gute Alternative zum regulären Work-Out. Und sich elegant aus einem Body schälen zu können und zu wissen, wie man den Liebsten mit einem lasziven Hüftschwung von der Couch ins Boudoir lockt, schadet nicht.
TEXT: SOPHIE ANDRESKY; MITARBEIT: SUSANNE WOHLGEMUTH