Lernen Sie vom Strip-Europameister & Chippendales Tänzer in einem Stripkurs die Geheimnisse der Tänzerischen Verführung und des Erotischen Ausziehens kennen.
Rubrik: Erotik
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„You can leave your hat on“...
Die Kunst des Striptease
Striptease – das ist die Kunst der erotischen Entkleidung und die will gelernt sein. Sich eben kurz das T-Shirt über den Kopf zu ziehen und dabei lüstern zu gucken, sorgt eher für müde Lacher als für erotische Stimmung. Dabei muss man nicht tanzen können wie Channing Tatum in „Magic Mike“, aber etwas Zeit und Mühe gilt es schon zu investieren, damit die lustvolle Entblätterung gelingt.
Wer den ersten Striptease aufgeführt hat, bleibt ein historisches Geheimnis. Vermutlich war es aber kein Chippendales-Urahn, sondern eine Frau. Mögliche Kandidatinnen finden sich bereits in der Antike. Als eine weltberühmte traditionelle Adresse der Neuzeit gilt das Moulin Rouge in Paris, wo es 1893 auf dem Bal des Quat’z’Arts zur Striptease-Premiere kam: Die spontane Entkleidung der Tänzerinnen Manon LaValle und Sarah Brown sorgte für einen Skandal.
Im Publikum sollen sich berühmte Zeitgenossen wie der Maler Edgar Degas und die Schriftsteller Alexandre Dumas und Emile Zola befunden haben. In Paris war es auch, wo die Tänzerin und spätere Spionin Mata Hari 1905 die Kunst der erotischen Entkleidung perfektionierte und dafür 10.000 Francs pro Abend kassierte. Nicht schlecht, aber nichts gegen die Rekordgage von 12,5 Millionen Dollar, die Demi Moore 1996 mit der Hauptrolle in dem Film „Striptease“ verdiente. Zwar gehört dieser eher in die Kategorie „so schlecht, dass er schon wieder Kult ist“, aber für Aufmerksamkeit sorgte er trotzdem.
KUNST STATT TRASH
Abweichend von der eigentlichen Idee des Striptease, also dem Andeuten und „Lust auf mehr“-Machen, sprossen um die Jahrtausendwende immer mehr Tabledance-Bars aus dem Boden.
„Das hat mit dem klassischen Striptease wenig zu tun“, erklärt „King of Tease“ Thomas Hoffmann, einziger deutscher Chippendales-Tänzer und Besitzer der Strip Academy in München. „Striptease ist generell aufwendiger und künstlerischer – mit Kostümen, Musik etc. Und eben nicht auf die billige Art und Weise – halbnackt auf die Bühne kommen und etwas rumwackeln – wie beim Tabledance.“ Anfang der 90er trat er selber viel auf, doch mittlerweile buchen die Leute lieber einen Stripkurs zum Selberlernen als einen professionellen Stripper. „Heutzutage möchten die Leute lieber alles selber machen – angefixt von den verschiedenen Castingshows. Sei es Singen oder Tanzen oder eben Striptease.“ Daher sind seine Kurse in München auch immer gut besucht, sagt er.
MEN STRIP
Tipps für zu Hause von Thomas Hoffmann
• Setzen Sie beim Outfit auf Klassiker wie den 007-Smoking und einen Stringtanga. Keine Socken!
• Das Unterhemd einschneiden, dann zerreißt es leichter.
• Suchen Sie zwei Lieder aus: ein schnelleres und ein langsameres. Die Musik darf aber nicht zu schnell sein, Sie müssen gut dabei gehen können.
• Überlegen Sie sich eine Choreographie..
• Beim Strippen nicht über den Ablauf nachdenken! Vorher genug üben, damit alles reibungslos läuft.
• Mit der Kleidung spielen! Werfen Sie sie nicht einfach lieblos in die Ecke.
• Auf Körperpflege achten! Achseln rasieren und den Rest trimmen.
GUT DING WILL WEILE HABEN
Dass man das kunstvolle Ausziehen nicht innerhalb von fünf Minuten lernt, sollte da niemanden überraschen. Vier Stunden setzt Hoffmann für seine Kurse an, wobei es durchaus auch schon einmal fünf werden können. „Es entsteht während dieser Zeit eine ganz besondere Beziehung zu den Teilnehmern. Mir ist wichtig, dass es am Ende gut aussieht und sich die Teilnehmer dabei wohlfühlen, das kann dann schon einmal länger dauern.“ Seiner Ansicht nach ist es der größte Liebesbeweis, wenn der Partner einen (gut gemachten) Striptease hinlegt. „Das ist etwas sehr Persönliches, Einzigartiges, das viel Mut erfordert. Ich sage meinen Kursteilnehmern aber auch immer, dass sie selbst den Moment genießen sollen, wenn sie es letztendlich vor dem Partner aufführen.“
STRIPPEN FÜR MEHR SELBSTVERTRAUEN
Striptease kann noch viel mehr. Man lernt nicht nur, sich erotisch auszuziehen und den Partner zu verführen, sondern auch, im Alltag selbstsicherer und mutiger aufzutreten. Viele nutzen den Kurs auch als Auffrischung für ihr Eheleben, berichtet Thomas Hoffmann. „Bei vielen Frauen ist die Weiblichkeit im Laufe der Jahre etwas verloren gegangen und die holen sie sich beim Strip-Kurs wieder. Aber auch Männer können sexy sein – man(n) muss nur genug üben.“ Ganz gleich, wie man aussieht oder körperlich beschaffen ist, Ausstrahlung ist das Zauberwort. Burlesque ist in dieser Hinsicht der beste Beweis, wie Hoffmann in seiner Burlesque Academy demonstriert. Hierbei stehen zwar vorranging die Show und oftmals der Humor im Vordergrund und das Ausziehen ist eher als schmückendes Beiwerk zu verstehen, doch es treten die verschiedensten Menschen auf: alte oder auch sehr dicke – denn beim Burlesque ist alles erlaubt. „Hauptsache, man hat Spaß und bleibt man selber!“
Striptease vom Profi lernen? Einfach unter www.stripacademy.de oder
0180-5343628 anmelden.
Auch Burlesque bietet
Thomas Hoffmann an –
diese Kurse gibt er allerdings nicht selber:
www.burlesqueacademy.de
PROTOKOLL / TEXT: Tanja Schwichtenberg
BILDER: Carlo Dapino, Aarrttuurr, Alex Shadrin, Thomas Hoffmann, Strip Academy
MITARBEIT: Thomas Hoffmann
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